Mittwoch, 12. Mai 2010

Hardboiled Bangkok

Wer Bangkok mal aus einer anderen Perspektive kennenlernen will, und nicht allzu zart beseitet ist, der sollte John Burdett lesen. Der schreibende Ex-Anwalt hat mit dem Cop Somchai einen sehr abgebrühten und trotzdem liebenswerten Charakter geschaffen, die Mutter des Protagonisten ist Prostituierte, sein verschollener Vater war amerikanischer GI im Vietnamkrieg, was ihm ermöglicht das Leben aus der Sicht eines Thais und eines "farangs" / Weissen, gleichzeitig zu sehen. Es geht um Mord, Totschlag und jede Menge Drogen. Aber Somchai ist auch gläubiger Buddhist und versucht bei aller Brutalität sein Leben mit seinem Karma in Einklang zu bringen. Wer Bangkok ein bisschen kennt, wird viele Schauplätze wiedererkennen, aber natürlich handelt es sich um Fiktion, um sehr unterhaltsame Fiktion. Die sehr schicken Cover zieren leider nur die englischen Ausgaben, Bangkok 8 heisst beim Piper Verlag übrigens "Der Jadereiter", und sein Cover ziert sinnigerweise ein Foto von Taipeh????

Montag, 10. Mai 2010

Geschmeide im Dutzend billiger

Wer einen Faible für Schmückendes hat, ist hier richtig. Perlen aus Holz, Glas, Knochen, Stein oder Papier werden in diesem kleinen Shop auf dem Chatuchak Weekendmarket verkauft. Einzelne Kleinodien oder hunderte Pretiosen, aufgefädelt zu Ketten, hängen hier formlos in rauen Mengen an der Wand zum Verkauf. Das einzige Problem ist, sich zu entscheiden, man kann Stunden damit zubringen die richtige Kombination zusammenzustellen. Aber das ist der Besitzer, ein abenteuerlich gestylter Thai mit gezwirbeltem Schnurrbart gewöhnt und seine Geduld ist unendlich. Alles, was man für Ketten, Ohrringe oder Armbänder an Bändern oder Verschlüssen braucht, ist ebenfalls für kleines Geld im Angebot. Um den Laden zu finden, bietet es sich an einen Plan zu Hilfe zu nehmen, der am Infostand am Clocktower umsonst verteilt wird. Immerhin ist der Chatuchak Weekendmarket mit rund 10.000! Ständen und Geschäften der grösste seiner Art weltweit.
Anong Pla Accesories, Chatuchak Weekendmarket, Section 11, Soi 6-7


Heute ist ein gelber Tag

und morgen, Dienstag ist ein pinker Tag. Die Buddhisten ordnen jedem Wochentag eine Farbe zu, und einen Gott und einen Planeten, aber das wird jetzt etwas kompliziert. Hier ist es wichtig zu wissen an welchen Wochentag man geboren ist, weniger an welchem Datum, wie bei uns. An diesem Tag trägt man als gläubiger Buddhist dann die jeweilige Farbe in seiner Kleidung, ausserdem isst der Thai an diesem Wochentag traditionell vegetarisch. Warum allerdings der Mittwoch zwei verschiedene Grüntöne für Tag und Nacht hat, konnte mir leider niemand erklären. Eine besonders wichtige Farbe hier in Thailand ist gelb, der vom ganzen Volk sehr verehrte König Bumiphol ist nämlich an einem Montag geboren, und als Zeichen der Verbundenheit mit ihrem König tragen viele Menschen gelb. Zur Zeit tragen sehr viele Thais pink, was daran liegt, dass der König, als er kürzlich aus dem Krankenhaus entlassen wurde einen pinken Anzug getragen hat, seitdem ist pink die Farbe der königlichen Genesung. Ausserdem werden, ähnlich wie bei uns, politischen Gruppierungen Farben zugeordnet, gerade demonstrieren die Rothemden, was die Gelbhemden garnicht witzig finden, und eine Vielfarbengruppe gibt es auch... Also stark vereinfacht lässt sich sagen, die Thais lieben Farben, und zeigen das auch. Wer mehr wissen will, über Wochentage, Gottheiten und Planeten findet das hier.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Taschen, Taschen, Taschen...

... kann man nie genug haben. Das sieht die Thailänderin ganz genauso wie wir, und deswegen kann man hier auch ohne Ende Taschen kaufen. Gestern z.B. hab ich mir in der Emporium Shoppingmall beim grossen Sale eine ganz wunderschöne Balenciaga Bag ANGESEHEN, doch 60.000 Baht / 1430 Euro ist nicht ganz mein Etat. Aber es gibt ja genug Alternativen, wer es gerne exotisch mag, wird bei Chinois fündig.
Chinois, eigentlich eher ein Stand als ein Geschäft ist in der Platinum Mall zu finden, einem unfassbaren Modeeinkaufstempel mit 2000! Geschäften, der auch Grosshandelskunden bedient, daher auch die sensationellen Preise. Die Taschen, von kleinen Kosmetikbags (ab ca. 2 Euro) bis zu grossen Umhängetaschen (ca. 12 Euro) sind aus chinesischen, bestickten Stoffen genäht und fast alle Einzelstücke. Da kann man dann schon mal leicht in einen Kaufrausch geraten.



























Chinois, fünfte Etage, Platinum Mall, 222 (Pratunam) Petchaburi Rd. Bangkok

Dienstag, 4. Mai 2010

Read my LIPS






























Suay ist eines der wichtigsten Adjektive, das die thailändische Sprache kennt, suay heisst schön. Ästhetik und Schönheit spielen hier eine enorm wichtige Rolle, und das sieht man jeden Tag auf der Strasse. Sich nachlässig zu kleiden käme hier niemandem freiwillig in den Sinn. Jeden Tag, wenn ich an den Büros vorbeikomme, die auf dem Weg zu meiner Skytrainstation liegen, laufe ich vorbei an unzähligen gut angezogenen und manchmal auch sehr "mutig" gekleideten jungen Frauen. Hier sieht man auf der Strasse, was in Deutschland nur auf den Seiten der Hochglanzmagazine stattfindet: schwindelerregende Highheels, extrem kurze Röcke, wilde Muster, leuchtende Farben. Thailändische Frauen kleiden sich sehr feminin und damenhaft,  wobei man sagen muss, dass all das an gebräunter Haut und mit sehr langen schlanken Beinen meistens wirklich gut aussieht.
Was liegt da näher als ein thailändisches Modemagazin vorzustellen, LIPS, ist ein sehr elegantes, extrem professionell gemachtes Magazin mit ausnehmend guten Fotos, und einem sehr modernen Layout. Über die Texte kann ich leider nichts sagen, weil mein thai leider noch nicht einmal ausreicht um eine Speisekarte zu lesen.