Melaka ist ein kleines charmantes, allerdings auch recht touristisches, Städtchen, auf etwa halber Strecke zwischen Singapur und Kuala Lumpur, mit einer imposanten Geschichte, die Portugiesen waren die ersten Kolonisatoren hier, gefolgt von den Holländern, die wiederum von den Briten vertrieben wurden. Unzählige Generationen chinesischer Händler haben hier gelebt, und wie überall in Malaysia gibt es auch eine grosse indische Community. Diese wilde Mischung kann man allerorten bewundern, am holländischen Rathaus, am portugiesischen Fort, im indischen Tempel, und ganz besonders in der, kürzlich von der UNESCO zum World Heritage erklärten, chinesischen Altstadt. Aber da ich hier ja keinen Baedeker schreibe, empfehle ich bei mehr Interesse folgenden Link. Mein Reisegefährte und ich haben die Stadt ganz entspannt auf dem Rad erkundet, zu leihen in einem Internet Cafe neben dem Discovery Cafe Melaka, 3 Jalan Bunga Raya.
Übernachtet habe ich sehr schön im Heeren House, am Eingang zu chinesischen Altstadt zentral gelegen, haben alle sechs Zimmer Blick auf den Fluss. Die freundlichen Besitzer, ein Malaye mit seiner britischen Frau, haben das alte Haus mit viel Liebe eingerichtet, im Foyer findet sich ein kleiner Shop mit Nippes aus allen Länders Südostasiens.
Where to find: Heeren House, 1 Jalan Tun Tan Cheng Lok, Melaka, Malaysia
Mein absoluter Lieblingsort, in dieser an Sehenwürdigkeiten nicht gerade armen Stadt, ist der älteste Hindu Tempel, ein an sich unspektakuläres, kahles Gebäude mit mehreren kleiner Kapellen, oder fast eher Zellen, in denen hell von Neonröhren angeleuchtet, wunderbar gekleidetet Gottheiten wohnen. Gold schimmernde Köpfe, funkelnde Juwelen, bestickte Seidenroben in allen Farben des Regenbogens, bedeckt von duftenden Blumenkränzen, diese hinduistische Opulenz im Kontrast zu den puristischen Räumlichkeiten machen für mich den eigenen Charme des Sri Poyyatha Vinayagar Moorthi Tempels aus.
Where to find: Sri Poyyatha Vinayagar Moorthi Tempel, Jalan Tokong, Melaka, Malaysia
Ich liebe indisches Essen, einzig die lokale Sitte mit den Fingern zu essen ist nicht so meins, ausserdem bin ich als Linkshänder immer etwas gehandicapt, weil die linke Hand beim Essen absolut tabu ist. Vegetarian Meal, serviert auf einem Bananenblatt könnte ich jeden Tag essen, und besonders schmackhaft war es bei Selvam, einer indischen Institution in Melaka. Gnadenlos günstig, wunderbar gewürzt, scharf, sauer, bitter, Kichererbsen Curry, eingelegter Kürbis, Kohl mit Kardamom, Gurkensalat, die Liste ist endlos, endlos lecker. Und netterweise bringen einem die freundlichen Kellner sogar ausnahmsweise Besteck.
Where to find: Restoran Selvam, zwischen Jalan Bunga und Jalan Laksamana, Melaka, Malaysia
Einen schönen Tipp für den Souvenirkauf hätte ich noch, auch ohne Bild: Red Handicrafts. Der junge, sehr gut englisch sprechende Ladenbesitzer Ray Tan, hat mit stilsicherem Gespür chinesische Handwerkskunst zusammengetragen, keine teuren Antiquitäten, mehr Volkskunst, wie z.B. wunderbar filigrane Scherenschnitte, bestickte winzige Babyschuhe, schräge Stofftiere, die in China traditionell zur Geburt verschenkt werden, am liebsten hätte ich den Laden leer gekauft...
Where to find: Red Handicrafts, 30b & 30c Jalan Tun Tan Cheng Lock, Melaka, Malaysia.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen