Ich liiebe thailändische Festivitäten, es ist immer ein Rausch aus Farben, Gerüchen und Geräuschen, es ist laut und bunt, und immer auch lecker. Loy Krathong ist dabei einer der absoluten Höhepunkte der jährlich wiederkehrenden Feierlichkeiten. Die Thais begehen im ganzen Land das Ende der Regenzeit indem sie Krathongs, minikleine, mit Kerzen, Blumen und Räucherstäbchen geschmückte Flösse, auf Gewässer setzen und sie mit guten Wünschen für die Zukunft in die Dunkelheit verabschieden. Gleichzeitig feiern die Bangkokesen jedes Jahr auch noch das Golden Mount Tempelfest. Rund um den auch Wat Saket genannten, auf einem künstlichen Berg gelegenen Tempel, findet eine grandiose Kirmes statt, und gläubige Buddhisten wandern zu Hunderten in einer langen Prozession den Berg rauf, umrunden die, mit einem gigantischen roten Schal geschmückten Stupa drei Mal im Uhrzeigersinn, lassen sich segnen und schreiben ihre Wünsche auf kleine goldene Zettelchen. Ich war mittendrin, das Erlebnis und die Sicht auf die beleuchtete Stadt waren das lange Anstehen wirklich wert. Wieder unten angekommen, locken diverse Attraktionen den beeindruckten Besucher, es wird auf Stofftiere geschossen, mit Pfeilen nach Ballons geworfen, Riesenrad gefahren, man kann knusprige Insekten vertilgen, oder auch gebratene Hühner, man kann nach Goldfischen angeln, oder unglaublich kitschige Puppen erstehen, der Unterhaltung sind keine Grenzen gesetzt. Und das ist noch lange nicht alles, auf meinem Weg vom Golden Mount quer durch die Altstadt zum Chao Praya Fluss, erstehe ich einen Krathong in Form einer aus Brotteig (die Ökovariante!) gebackenen Schildkröte und lasse sie mit jeder Menge guter Wünsche (die sind natürlich geheim!) zu Wasser, um anschliessend die Fähre über den Fluss zum letzten Teil der Feierlichkeiten zu nehmen, der dramatisch beleuchtete Wat Arun ist das Ziel der Bootsfahrt. Normalerweise ist der Tempel abends geschlossen, aber nicht an Loy Krathong, auf den Wiesen rund um das Heiligtum tummeln sich thailändische Grossfamilien, vereinzelte Touristen bestaunen klassische Tanzdarbietungen, es gibt ein traditionelles Puppentheather, und und und... Mit unfassbar vielen phänomenalen Eindrücken im Kopf trete ich spätabends, erschöpft, aber glücklich, die Heimreise an, und wünsche mir mehr als alles andere, nächstes Jahr, wieder Loy Krathong mitzuerleben.
Where to find: Loy Krathong, jedes Jahr am ersten Vollmond im November, Tempelfest am Wat Saket, ein paar Tage vor und nach Loy Krathong
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen