Dieser Tempel ist mit Abstand der besonderste Tempel, in dem ich in Bangkok je gewesen bin, und ich hab hier ganz schön viele Tempel gesehen. Die 1983 von chinesischen Einwanderern gebaute, aus mehreren Gebäuden bestehende Anlage ist Kuan Yin, der Göttin des Mitgefühls und der Vergebung gewidmet, und besonders vegetarisch lebende Buddhisten pilgern hierher um zu opfern und zu beten. Ein parkähnliches Gelände wird von etlichen überlebensgroßen Marmorstauen bevölkert, das Innere der Pagode beherbegt alles an Dekoration, von dem man als Nicht-Buddhist eigentlich gedacht hätte, dass es hier nicht hergehört, inklusive Delphinmosaiken, und die für nicht Eingeweihte sehr chaotischen, dusteren Hallen, in dem Gebäude schräg gegenüber der riesigen Pagode, sind über und über gefüllt mit Tierstatuen. Märchenhafte, oder eher alptraumhafte? Szenarien leuchten einem aus dem Dunkel entgegen, armdicke Kerzen flackern vor sich hin. Die Atmosphäre, liebe Mönche verzeiht mir, hat etwas von einem schrägen, angestaubten Disneyland, in dem der Strom ausgefallen ist. Mich hätte schon interessiert, nach welchen geheimen, mystischen Spielregeln das alles zustande gekommen ist, aber ich glaube, das ist eine sehr deutsche Frage.
Where to find: Kuan Yin Tempel, Chokchai 4 Soi 39, Lad Prao, Bangkok, man sieht die Pagode schon von weitem. Der Tempel liegt ziemlich off-the-beaten-track, aber diese Gegend, in die sich nur in Ausnahmefällen mal Touristen verirren, ist ziemlich nett zum rumwandern und der örtliche Markt ist auch sehenswert.
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